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Tolle Entwicklung trotz Tränenschleier

Meinen dritten Bericht schreibe ich unter einem Tränenschleier, denn vor zwei Wochen ist meine liebe Oma Gerda von uns gegangen.

Meine Omi war ein ganz besonderer Mensch in meinem Leben. Sie war stark und nichts konnte sie umwerfen. Im Schwarzwald von ihren lieben Großeltern in der Nachkriegszeit in einem Haus am Rande des Waldes aufgewachsen, hatte sie eine wunderschöne Kindheit und uns immer wieder Geschichten davon erzählt, wie sie mit ihren Freunden Streiche machte oder durch die Natur wandelte. Wir saßen dann immer ganz gebannt im Wohnzimmer vor ihr und lauschten ihren spannenden, abenteuerlichen, lustigen und manchmal auch traurigen Geschichten. Ihre Oma und Opa waren sehr bedeutungsvolle Menschen im Leben meiner Oma und sie hat sie immer als sehr liebevoll beschrieben. Meine Ur-Urgroßeltern lebten und arbeiteten direkt im tiefen Schwarzwald als Waldarbeiter, eine körperlich sehr harte Arbeit, die sie aber zufrieden und bescheiden sein ließ. Fast schon ein lustiger Zufall ist, dass ich an meiner jetzigen Schule in Freiburg für dieses Jahr das Ehrenamt „Waldarbeit mit Schafen“ gewählt habe, wo wir von einem Förster angeleitet werden. So schließt sich manchmal der Familienkreis.

Mit Bewunderung hat meine Omi mir öfter erzählt, wie ihre Oma jeden Abend einen Vers in der Bibel las und ansonsten nur ein Buch im Haus vorhanden war, in dem sie immer wieder las. Meine Oma ist in sehr einfachen Verhältnissen aufgewachsen und sie hatten nur sehr wenig Geld, aber sie fühlte sich niemals arm.

Ich glaube, dies ist der Grund, warum sie so voller Liebe war und immer soviel geben konnte. Meine Omi war die liebste Omi, die ich mir je hätte wünschen können! Wir hatten schon immer eine ganz besondere Bindung und als Kind habe ich viel Zeit mit ihr verbracht. Als sie noch jünger war, sind wir oft zusammen ins Wellenbad gefahren und hatten dort zusammen viel Spaß.

Fast schon wie von Gotteshand geleitet, sind wir – nach vielen Jahren - tatsächlich in diesem Sommer noch einmal zusammen ins Schwimmbad gefahren und hatten einen wunderschönen Tag zusammen. Als hätte meine Oma es geahnt, war dies ihr Wunsch gewesen und ich bin so dankbar, dass ich ihn ihr erfüllen konnte. Ich glaube, das war mein persönliches Abschiedsgeschenk von meiner Oma, dieser schöne besondere Tag mit ihr.

Als ich die Nachricht vom Tod meiner Oma erfuhr, ist für mich eine Welt zusammengebrochen. Ich habe mich so schlecht gefühlt, dass ich sie in den letzten Jahren so selten besucht habe, denn zuerst war ich im Auslandsschuljahr und dann zog ich für zwei Jahre nach Freiburg. Aber ich weiß, dass meine Omi niemals wollte, dass ich mich schuldig fühle und sie hatte immer für alles Verständnis und war sowieso sehr weise. Trotzdem hätte ich mir gewünscht, dass wir mehr Zeit miteinander verbracht hätten.

Meine Oma war der verständnisvollste, gütigste, gerechteste und großzügigste Mensch, den ich jemals kennengelernt habe! Sie hat so ein großes menschliches Erbe hinterlassen, dass sie für immer einen großen Teil meines Herzens einnimmt! Ich bin voller Dankbarkeit, dass mich meine Oma so lange begleitet hat.

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Es sind auch ein paar schöne Dinge seit meinem letzten Bericht passiert. Die Sommerferien in diesem Jahr waren sehr wohltuend. Unsere Schule hatte bereits Ende Juni Ferien und die erste Zeit habe ich mit meiner Mutter in Griechenland verbracht, wo wir uns sehr gut erholt haben und die spannende griechische Kultur kennengelernt haben.

Dank Felix Oppermann, meinem Mentor bei Step-Up, hatte ich dann tatsächlich auch noch die Möglichkeit, ein Praktikum in einer Rechtsanwaltskanzlei zu absolvieren! Ich bin ihm sehr dankbar für diese Chance!

Das Praktikum war super spannend und gab mir einen ersten Einblick in das tatsächliche Leben eines Anwalts in einer Wirtschaftskanzlei. Ich konnte die verschiedenen Tätigkeiten beobachten und durfte sogar einen Blick in einige Fallakten werfen! Spannend fand ich die Fallbearbeitung im Sinne einer Lösungsfindung gemäß des Gesetze und auch die Meetings, in denen der Vertragsabschluss fast schon zelebriert wurde. Nicht so spannend fand ich den vielen E-Mail-Verkehr, der aber eben auch zur Arbeit eines Anwalts gehört.

Ich fand es sehr bereichernd, ein Praktikum beim Anwalt zu absolvieren und es hat mich in meinem Wunsch bestärkt, Jura zu studieren!

Die Möglichkeit eines Praktikums hätte ich nicht ohne meinen Mentor Felix gehabt. Dafür bin ich Step-Up und Felix wirklich dankbar! Es ist fast unmöglich, einen Praktikumsplatz als Schülerin in einer Rechtsanwaltskanzlei zu bekommen.

Leider konnte ich mich bisher noch nicht so oft mit Felix persönlich treffen, da ich ja in Freiburg wohne und wir beide aktuell auch viel zu tun haben. Aber wir steuern bereits ein neues Treffen in den nächsten Schulferien an. Aber die Momente, wo wir uns getroffen und Gespräche geführt haben, waren sehr hilfreich. Felix stellt inspirierende und herausfordernde Fragen, die mich dazu bringen, wirklich über meine Berufswahl nachzudenken. Das finde ich sehr gut und es zeichnet ihn als Mentor aus.

Manchmal denke ich noch an den Tag im August 2023 zurück bei Step-Up, als wir die Persönlichkeitsanalyse gemacht haben mit allen möglichen Tests. Das war direkt, bevor ich an mein jetziges Internat in Freiburg ging. Im Nachhinein stimme ich noch viel mehr überein mit den Analyseergebnissen und auch den Tipps für eine Studienfachrichtung – übrigens wurde mir schon damals von Step-Up ein Jurastudium empfohlen - Step-Up lag also richtig. Damals war ich mir noch sehr unsicher, in welche berufliche Richtung ich gehen möchte. Man wird von so vielen Seiten beeinflusst und meist geht es in meiner Generation darum, möglichst viel Geld mit wenig Aufwand zu verdienen. Davon habe ich mich befreit, denn ich möchte meinen eigenen Weg gehen. Ich glaube, Jura passt gut zu mir, auch wenn es ein langwieriger und anspruchsvoller Studiengang ist und auch das Berufsleben eine Herausforderung sein kann. Durch das vergangene Jahr im Internat habe ich meine eigenen Stärken und Schwächen deutlicher erkannt und kann sie nun auch viel besser akzeptieren. Meine Zeit hier am Internat, aber auch Step-Up hat mich in diesem Prozess auf jeden Fall unterstützt.

Mein Ziel für dieses und das kommende Jahr ist es, den Fokus auf das Abitur (IB) zu legen; es liegen ein paar anspruchsvolle Monate vor mir, aber ich fühle mich stark und werde es schaffen. Ich freue mich darauf, meine verschiedenen CAS (Creativity, Action, Service) auszuführen, die zum IB- Curriculum verpflichtend dazugehören. Man hat als Schüler die Wahl zwischen ganz verschiedenen CAS-Wahlkursen. Dieses Jahr habe ich „Waldarbeit mit Schafen“, Rückengymnastik und Model United Nations (MUN) gewählt. Alle drei CAS sind spannend und bereichernd und am meisten freue ich mich über die Waldarbeit. Diese ist zwar zum Teil sehr anstrengend, aber es ist an der frischen Luft im

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schönen Schwarzwald. Demnächst werden wir die Hufnägel der Schafe schneiden, das wird eine spannende Angelegenheit!

Insgesamt möchte ich mehr aus meiner Komfortzone heraustreten und einfach mal Dinge tun, die ich sonst nie tun würde! Einem Schaf bei der Pediküre zu helfen gehört definitiv dazu! :-)

Emily

Stipendiatin seit August 2023

«Der erste Beratungstag bei Step up! stellt für mich die Weichen für ein neues Leben – so fühlt es sich an. Jetzt beginnt ein neuer Abschnitt in meinem Leben, ein sehr wichtiger, der für mich die Weichen für die Zukunft stellt.»

Steckbrief


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