Mein Weg ist kein gerader Strich, sondern eine Sammlung von Erfahrungen
Ich erinnere mich noch genau an den Moment, als ich das erste Mal über meine Zukunft nachdachte. Ich dachte, mein Karriereweg wäre eine gerade Linie, eine Entscheidung für den einen Studiengang, den einen Beruf, den einen festen Plan, dem ich einfach folgen würde. Ehrlich gesagt war das auch meine Vorstellung, als ich das erste Mal von Step up! gehört habe. Doch schnell wurde mir klar: Es geht nicht nur um das Ergebnis, ob es dann Jura, International Business oder Medizin ist. Viel wichtiger sind der Prozess, die Art des Denkens und die Fähigkeit zur Selbstreflexion.
Genau das hat für mich bei Step up! begonnen. Ich habe gelernt, dass diese Faktoren mich in meinen Entscheidungen begleiten sollten und dass es dabei nicht um eine einzelne, endgültige Entscheidung geht, sondern um viele kleine, bewusste Schritte. Mit jeder Erfahrung, die ich in den vergangenen zwei Jahren gesammelt habe, wurde mir klarer: Es gibt nicht den einen richtigen Weg. Stattdessen gibt es Möglichkeiten, Abzweigungen, Richtungen, die sich verändern. Ich habe mich in Projekte gestürzt, Kurse gewählt, Praktika durchdacht und trotzdem blieb oft dieses nagende Gefühl: Ist das wirklich das Richtige? Warum fühlt es sich nicht immer erfüllend an? Muss ich nicht irgendwann diese eine große Leidenschaft finden?
Step up! hat mir geholfen, diese Fragen anders zu sehen. Mir wurde keine Antwort vorgesetzt, kein fertiger Plan in die Hand gedrückt. Stattdessen habe ich gelernt, zu verstehen, welche Fähigkeiten, Interessen und Denkweisen mich prägen, nicht als festgelegte Vorgaben, sondern als Richtungen, die sich weiterentwickeln. Es geht nicht darum, sofort „die eine Sache“ zu finden, sondern darum, herauszufinden, was mich bewegt, was mich fordert und was mich neugierig macht.
Inzwischen bin ich im zweiten Studienjahr und merke, dass meine Interessen breiter sind, als ich anfangs dachte. Ich habe mich für ein Auslandssemester beworben, wahrscheinlich wird es Lissabon und auch hier frage ich mich, welche Kurse ich wählen soll. Wähle ich etwas, das mich herausfordert? Oder doch etwas, das mich strategisch weiterbringt? Und während diese Fragen manchmal schwer wirken, weiß ich inzwischen: Optionen beschränken uns nicht, viel eher eröffnen sie uns neue Wege. Jede Wahl bringt neue Erfahrungen mit sich, neue Möglichkeiten, neue Richtungen, die ich vorher vielleicht nicht einmal in Betracht gezogen hätte, auch wenn es sich nicht anfühlt wie die Richtige.
Das merke ich auch im Honours College, wo ich immer wieder vor die Wahl gestellt werde, in welche Bereiche meines eigenen Expertisefeld ich tiefer eintauchen möchte und welche anderen Themen und Gebiete ich erkunden will. Ich belege zum Beispiel einen Kurs zur Stammzellen-Biologie und ihre Anwendungen und unterstütze unter anderem einen Researcher bei seiner Forschung. Das war nie „der Plan“, aber es hat mich fasziniert, weil es genau an den sozialen Schnittstellen der Businesswelt anknüpft, dort, wo wirtschaftliche Entscheidungen mit geopolitischen oder sozialen Herausforderungen kollidieren. Und vielleicht führt mich das irgendwann weiter oder vielleicht entdecke ich noch etwas ganz anderes.
Oft haben wir Angst vor zu vielen Möglichkeiten, weil sie uns das Gefühl geben, uns festlegen zu müssen, uns entscheiden zu müssen. Doch eigentlich ist es genau andersherum. Vielfalt ist keine Last, sondern eine Chance. Eine Chance, sich auszuprobieren, zu hinterfragen, Wege zu gehen, die man vorher nicht auf dem Schirm hatte. Ich habe gelernt, dass ich nicht immer alles lieben muss, was ich tue. Ich werde nicht jedes Mal sicher sein, dass ich auf dem perfekten Weg bin. Und genau das ist in Ordnung. Mein Weg ist kein gerader Strich, sondern eine Sammlung von Erfahrungen. Mal finde ich eine Brücke, die mich weiterführt. Mal stehe ich vor einer Sackgasse und muss umkehren. Heute weiß ich: Nicht nur die Welt ist vielfältig, sondern auch ich. Und das ist keine Hürde, sondern meine größte Stärke und ich fange gerade erst an diese zu schätzen und das Ausprobieren zu genießen.

Frederieke
Stipendiatin seit Januar 2023
«Ich hatte etwas wichtiges vergessen: mich. Die Zukunftspläne, die ich schmiedete, um das zu erreichen, was ich mir so sehr ersehne, waren an sich stimmig, nicht aber für eine Person mit meinem Persönlichkeitsprofil gemacht. Step up! hat mir geholfen das zu erkennen und meine Augen zu öffnen.»
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«Endlich verstehe ich, was mich die Wochen zuvor so verunsichert hat. Zwischen Kopf und Herz hin- und hergerissen, war es mir unmöglich, eine Entscheidung zu treffen. Meine Beraterin half mir aber dabei zu verstehen, wie ich bei meiner Berufswahl beides unter einen Hut bekommen kann, meine Ziele erreichen ohne mich dabei zu vergessen.»
Ich habe Frederieke als eine ambitionierte junge Frau mit großer Leistungsbereitschaft kennenlernen dürfen. Sie vereint die Fähigkeit zu detailliertem, wie auch zu zukunftsgerichtetem kreativem Denken. Ihr zielgerichteter systematischen Arbeitsstil gepaart mit hohem Verantwortungsbewusstsein und ihren feinen zwischenmenschlichen Antennen machen sie zu einem echten Organisationstalent mit großem Potential für künftige Führungstätigkeiten. Auf Ihrem Weg dorthin wünsche ich Frederieke nur das Beste.