Das Unsichere dem Bequemen vorziehen
Im Verlauf des letzten Jahres hat sich bei mir sehr Vieles in Hinblick auf meine Zukunftsorientierung geändert: Von mir selbst überrascht, entschied ich mich knapp einen Monat nach Erhalt meiner allgemeinen Hochschulreife für ein Sprachsemester in China. Abgesehen davon, dass ich dort täglich am Unterricht zur chinesischen Sprache teilgenommen habe, fühlte ich mich meiner Kultur so nah und habe dadurch umso mehr wertvolle Kenntnisse im Bereich des Chinesischen sammeln können, die über die Sprache hinausgehen. In so einem Auslandssemester hat man zudem die Chance auf längere Zeit mit Menschen aus aller Welt zu leben und bekommt so sehr vielfältigen Input auf den verschiedensten Gebieten (Wirtschaft, Politik, Religion, Philosophie, und vieles mehr), kann die eigene Denkweise ausbauen und so für Neues und Fremdes offener werden.
Mein Fazit dazu ist also, dass, auch wenn man meist dazu neigt das Bequeme und Bekannte dem Unsicheren und Fremden vorzuziehen, man manchmal einfach wagen sollte ohne sich zu viele Gedanken über das „wenn“, „falls“ und „aber“ zu machen.
Etwas, über das man sich aber sehr wohl viele Gedanken machen sollte, wäre, wie man nach so einem Pausenjahr weiter vorgehen möchte. Vor allem in den letzten paar Tagen und Wochen also habe ich den Großteil meiner Zeit damit, verbracht meine Prioritäten klarzustellen, mich zu fragen „Was möchte ich im Leben?“, „Was brauche ich, um glücklich zu sein?“, aber auch „Erwarte ich das selbst von mir oder kommt diese und jene Erwartung an mich selbst beeinflusst durch die Außenwelt?“. Letzten Endes kam ich durch das Beantworten dieser Fragen zu dem Schluss, dass der Studiengang des Wirtschaftsingenieurwesens für mich derzeit die beste Wahl ist. Die Möglichkeit, dass dieser Studiengang nicht perfekt für mich geeignet ist, besteht auf jeden Fall, aber das ist bei Entscheidungen für Vieles der Fall. Derzeit bemühe ich mich also um einen Praktikumsplatz, in dem ich das Berufsfeld eines Wirtschaftsingenieurs näher kennenlernen kann, und werde mich dann voraussichtlich für einen Studienplatz an der FAU in Erlangen bewerben. Neben all diesen bereits genannten Entscheidungen, habe ich mich nun auch dazu entschlossen, der kreativen Seite in mir wieder neues Leben einzuhauchen und habe wieder mit dem Ballett angefangen, außerdem helfe ich parallel im Restaurant meiner Eltern aus. Zusammenfassend kann man also sagen, dass ich mich seit meinem Besuch in Hamburg sehr verändert habe.
Janny
Stipendiatin seit März 2017
«An diesem Tag habe ich konkrete Lösungsansätze bekommen.»
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Janny
März 2017
Janny ist eine sehr reflektierte junge Frau mit vielen Talenten. Sie könnte sich für jedes beliebige Studium anmelden – alle würde sie meistern. Doch im Herzen ist sie ein kreativer Denker, der mit großer Wissbegierde nach Lösungen sucht, das Leben für Menschen besser und schöner zu machen. Ideen dafür gibt es schon heute genug in ihrem Kopf. Ich würde mich freuen, wenn sie ihnen nachgeht.