1 Jahr Studium unter den Bedingungen der Corona-Maßnahmen

Irgendwie habe ich es über meine ganze Zeit bei step up! nicht geschafft das Intervall von sechs Monate (die Berichte) pünktlich einzuhalten – und so ist nun aus einem halben Jahr ein ganzes geworden. Ich möchte mich dafür bedanken, dass ihr mir die Zeit gelassen habt und ich schreiben konnte als ich die Zeit dazu gefunden habe!

Durch diesen Verzug kann ich nun aber auch von einer größeren Zeitspanne berichten. Nachdem ich im Wintersemester 2019/20 meine Studienleistungen ganz gut abschließen konnte, hatte ich mich schon auf das nächste Semester gefreut! Als ich im März über den Campus lief und die Schilder sah, dass die Mensa etc. vorüber gehen geschlossen würde, hatte ich mit ein paar Wochen gerechnet. Wer hätte gedacht, dass die Maßnahmen das Studieren auch ein Jahr später noch massiv
beschweren würden?

Und so sitzen die Studenten zu Hause und ihr studentisches Leben wird bestimmt von der Fernlehre, von geschlossenen Bibliotheken und sonstigen Sorgen, die man derzeit haben kann. Veranstaltungen werden am liebsten als Online-Konferenzen gehalten. Hierfür wird hauptsächlich die Zoom-Software verwendet, was aus der Sicht des Datenschutzes nicht ganz unproblematisch ist. Was auch ganz gerne eingesetzt wird sind Podcast oder vertonte Powerpoint Präsentationen. Allerdings muss ich eingestehen, dass Zoom in Bezug auf zwei Punkt deutlich besser geeignet ist als Podcast oder die vertonte Powerpoint Präsentationen: Einerseits der Lernerfolg und andererseits die Möglichkeit mit anderen Kommilitonen und Professoren mal reden zu können. Problematisch sind aber alle drei Varianten, wenn man technisch schlecht ausgestattet ist oder auf dem Land lebt und die Internetverbindung nicht so stabil ist wie man es derzeit bräuchte…

Ein anderes Problem sind die ganz oder teilweise geschlossenen Bibliotheken. Ohne Bücher lernt es sich schwer und insbesondere in den Geisteswissenschaften geht nicht es ohne Sekundärliteratur. Wenigstens in der Staatsbibliothek gab es durchgehend die Möglichkeit Bücher auszuleihen. Eine Erleichterung war es als die Staatsbibliothek den kostenlosen Scandienst für einzelne Aufsätze und Kapitel anbot. Das war echt super! Und vom Sommer bis Dezember 2020 konnten sogar mit
vorheriger Reservierung Arbeitsplätze gebucht werden. Eine Möglichkeit endlich mal das Haus verlassen zu können, auch wenn ca. 600 Arbeitsplätze pro Tag bei ca. 43.000 Hamburger Studis natürlich bei weitem nicht den Bedarf decken konnte. Zu allem Überfluss habe ich auch noch den Eindruck, dass von den Studenten in diesen Semestern wesentlich mehr verlangt wird als in denjenigen unter normalen Umständen.

Ich bin gespannt wie sich das Wintersemester 2021/22 gestalten wird, denn noch ist ja wie gesagt alles online. Und bis zu einer Öffnung geht der eintönige, einsame, deprimierende und ungesunde Ablauf von „Aufstehen – an Rechner gehen – essen – ins Bett gehen“ weiter.

Da dies mein Abschlussbericht ist möchte ich noch einige Worte zusammenfassen: Mein Nebenfach habe ich nun doch nicht mehr gewechselt, irgendwie habe ich mich da rein gefunden. Meinen Mentor habe ich aufgrund der aktuellen Lage auch nicht gesprochen. Ich denke zwar, dass das eine tolle Gelegenheit gewesen wäre, aber ich werde im Studium bestimmt noch die ein oder andere Veranstaltung zur „Berufsorientierung“ haben. 

Insgesamt bin ich sehr froh, dass ich ein Stipendium von step up! bekommen habe! Hierdurch habe ich mich neu orientieren können! Und ich habe ein Studium gefunden in dem ich mich richtig wohl fühle! Danke an step up! für diese tolle Chance! Ich wünsche dem Projekt für die Zukunft alles Gute!