Ich habe gelernt, dass ich alles schaffen kann
Die letzten sechs Monate waren ziemlich aufregend für mich. Nach meinem Abitur habe ich letztes Jahr im September meinen freiwilligen Wehrdienst bei der Bundeswehr begonnen. Viele von meinen Freunden und meiner Familie haben mich dabei zwar unterstützt, aber haben mich auch gleichzeitig nicht bei der Bundeswehr gesehen und nach nur ein paar Wochen in der Grundausbildung, habe ich gemerkt, dass sie Recht haben. Ich habe schon vorher viel von der Bundeswehr gehört und mich informiert, aber man muss es selber erlebt haben. Auch wenn ich schon nach ein paar Wochen gemerkt habe, dass die Bundeswehr nichts für mich ist, wollte ich unbedingt die Grundausbildung, welche drei Monate dauert, bestehen.
Ich bin über meine physischen und meine psychischen Grenzen hinaus und diese drei Monate haben mir einiges abverlangt, aber ich habe es geschafft und dabei sehr viel über mich und über das Leben gelernt. Nach der Grundausbildung bin ich dann in eine neue Einheit gekommen, wo ich neun Stunden am Tag Akten sortieren darf. Jetzt hat gerade der fünfte Monat meines freiwilligen Wehrdienstes begonnen und ich habe mich dazu entschlossen, bei der Bundeswehr aufzuhören. Mal abgesehen davon, dass mir der Lebensstil als Soldat nicht gefällt (damit meine ich hauptsächlich das Wohnen in der Kaserne von Montags bis Freitags und das ellenlange Zug Fahren Freitags und Sonntags) , habe ich auch das Gefühl, dass mir diese Zeit keinen Mehrwert mehr gibt.
Die Grundausbildung war eine sehr krasse Erfahrung, aber die Zeit jetzt in meiner Stammeinheit fordert mich nicht genug und bringt mir, meines Erachtens, nichts für mein weiteres Leben. Nachdem ich jetzt so viel Zeit weg von zuhause verbracht habe, habe ich auch gemerkt, dass ich nicht so weit von zuhause studieren möchte. Eigentlich wollte ich in Mannheim, an einer der besten Business Universitäten Deutschlands studieren, jedoch ist mein jetziger Plan, im Oktober in Marburg anzufangen, zu studieren. Bis dahin möchte ich reisen, wieder mehr mit Freunden und Familie machen, neue Hobbys ausprobieren und mich in verschiedenen Themengebieten weiterbilden.
Ich habe viel gelernt in den letzten sechs Monaten, aber zwei Dinge sind für mich besonders wichtig. Zum Einen, dass ich alles schaffen kann ( wie z.B. jeden Morgen in der Grundausbildung um vier Uhr aufzustehen und mindestens 10h am Tag zu arbeiten) und zum anderen, dass ich noch jung bin und mir alle Türen der Welt offen stehen. Wenn ich wollte, könnte ich morgen einen Flug nach Australien buchen und dort ein Jahr lang backpacken.
Ich bin sehr dankbar für die vielen Chancen, die mir jetzt offenstehen.
«Das StepUp!-Gespräch hat mir sehr geholfen wieder mehr Motivation zu bekommen und einen besseren Durchblick. Jeder hat bestimmte Talente und Interessen und jeder hat eine andere besondere Persönlichkeit, aber die Frage, die ich mir gestellt habe, ist, was ich damit anfange...Dank StepUp! habe ich jetzt konkretere und vor allem persönlichkeitsbezogene Studiengänge gefunden, die zu mir passen. In meinem Step up! Ordner, den ich bekomme habe, werden mir nicht nur Studiengänge vorgeschlagen, sondern so viel mehr. In diesem Ordner ist sozusagen meine Persönlichkeit und meine Zukunft drin.»
Lenya ist eine tolle, kluge und aufgeweckte junge Frau. Die ich als sehr empathisch, reflektiert und verantwortungsvoll kennen lernen durfte. Sie begegnet dem Leben mit großer Freude und Offenheit. Gemeinsam haben wir uns damit beschäftigt, wie sie ihr feinfühliges und wissbegieriges Potenzial entfalten kann. Ich wünsche Lenya auf ihrem Weg nur das Beste und bin sehr zuversichtlich, dass Sie diesen Weg erfolgreich gehen wird.